1945 BIS 1990 - Neuanfang und wiedervereinigung

Die ersten Jahre nach dem Krieg waren, wie überall, vor allem geprägt vom Wiederaufbau. Die Berufsverbände bemühten sich um die Fortführung der Deutschen Müllerschule, es wurde jedoch schnell wurde klar, dass an einen normalen Studienbetrieb in Dippoldiswalde nicht mehr zu denken war. Deshalb begannen im Jahr 1948 ernsthafte Bemühungen in Westdeutschland eine Weiterbildungsstätte nach Vorbild der DMD zu schaffen. So eröffnete nach langem Bemühen und Verhandlungen am 1. Oktober 1949 die Deutsche Müllerschule Braunschweig (DMSB).

 

Parallel dazu begann die Kontaktaufnahme und Sammlung der Verbandsmitglieder unter Führung von Dr. Max Conrad und Dr. Heinz Christ. Für viele Bundesbrüder, die ihre Heimat verloren hatten, waren sie die erste Anlaufstelle nach dem Krieg. Schon 1947 fand die erste Vorstandssitzung des AH-Verbandes nach dem Krieg in Mannheim statt. 

 

Zwei Jahre später, im Jahr 1950, veranstaltete der Verband seinen 13. und damit ersten Verbandstag nach dem Krieg. Noch nicht wieder am Sitz der Müllerschule, sondern noch in Frankfurt am Main. Berichten zufolge war es einer der bewegensten Verbandstage, da niemand wußte wer den Krieg überhaupt überlebt hatte. So kam es zu sehr emotionalen Wiedersehensfreuden.

 

Am 8. Dezember des selben Jahres wurde der Verein „Glück zu” in Braunschweig, unter Leitung von Wolfram von Thelemann, rekonstituiert. Jedoch noch ohne Couleur und Comment. Ebenso wie die enorme Zahl der Studierenden an der DMSB zu dieser Zeit, war auch der Zulauf der Aktivitas. Sie bestand Anfang der 50er Jahre teilweise aus  160 Mitgliedern!

 

Nachdem man in den folgenden Jahren weiter in Braunschweig Fuß gefasst hatte, wurden 1955 unter dem Paul Heilemann Couleur und Comment wieder eingeführt. Auch der Kontakt zu anderen Korporationen blühte auf und im Jahr 1961 schloss man mit der Akademischen Verbindung Teutonia ein Kartellverhältnis.

 

Im Verband regte sich Anfang der 70er Jahre der Wunsch nach einem eigenen Verbindungshaus. Unter Initiative und Führung von Stefan Kastenmüller konnte dieses Vorhaben realisiert werden. Es brauchte noch einige Zeit und viel Ausdauer sowie einer Bausteinaktion zur Finanzierung bis man 1975 das entsprechende Objekt gefunden hatte, aber nach Gründung eines Hausvereins und einer einjährigen Renovierungsarbeit durch die Alten Herren aus der Region Braunschweig konnten die ersten Zimmer 1976 bezogen werden.

Es war mit Sicherheit bis heute eine der wichtigsten Entscheidungen in der „Glück zu”-Geschichte, denn das Haus ist Mittelpunkt der Aktiven und Anlaufstelle der Ehemaligen. Hier schlägt das Herz der Verbindung!

 

Nach der politischen Wende fand vom 6. bis 8. Juli 1990 ein erstes Informationstreffen mit den Absolventen der Nachfolgeschule der DMD (später Ingenieursschule für Lebensmitteltechnik) in Dippoldiswalde statt. Man verstand sich ausgezeichnet und schnell wurde klar, daß es mehr als ein reiner Informationsaustausch war. Somit wurde dieses Wochenende offiziell zum Dippser Vereinigungstreffen, lange vor der politischen Wiedervereinigung. 

Es war somit auch die 1. offizielle Veranstaltung nach 50 Jahren in Dippoldiswalde.